Was ist Schimmel?

Schimmel im Ökosystem

Schimmelpilze sind Mikroorganismen des täglichen Lebens und besetzen Schlüsselpositionen im Haushalt der Natur. Sie sind auf vielfältige Weise mit unserem Leben verbunden. Schimmel ist an der Zersetzung von organischem Material beteiligt und spielt daher eine wichtige Rolle im Kohlenstoff-Kreislauf der Natur. Pilze sind u.a. durch das Fehlen von Photosynthese gekennzeichnet, was sie zu einer heterotrophen Lebensweise zwingt. Heterotrophe Organismen gewinnen ihre Energie für den Zellaufbau aus dem Abbau organischer Stoffe. Dieses kann auf so genannte saprophytische (Ernährung durch totes organisches Material) oder parasitische Weise erfolgen; alternativ können Pilze auch eine Symbiose eingehen.

Schimmelpilze werden auch industriell zur Produktion von Vitaminen, Enzymen und Antibiotika eingesetzt.

Was hat die Baubiologie dann gegen Schimmel? – Zu Gesundheitsrisiken durch Schimmelbefall in Bauwerken lesen Sie hier.

Physiologische Beschreibung

Der Begriff “Schimmelpilze” ist eine Sammelbezeichnung für Pilzarten, die typische Pilzfäden und Sporen ausbilden können.
Schimmelpilze bestehen aus Sporen, dem Pilzmyzel und dem Fruchtkörper.

Die Sporen stammen vom Pilz und lassen neue Pilze entstehen. Sie sind also die Fortpflanzungsorgane der Schimmelpilze. Sporen werden über die Luft verteilt und stellen die relevanten Bestandteile für eine Innenraumbelastung dar.

Das Myzel ist ein gewebeartiges Geflecht, welches der Nahrungsversorgung, und somit dem Pilz als Wachstumskörper, sowie auch der Fortpflanzung dient. Die einzelnen Stränge des Myzelgebildes werden als “Hyphen” bezeichnet.

Der Fruchtkörper bildet das Endprodukt des Pilzes. Die äußerlichen, sichtbaren Merkmale des Fruchtkörpers können die unterschiedlichsten Formen und Farben annehmen. Beim Fruchtkörper des Schimmelpilzes in Innenräumen handelt es sich meist um einen filzigen, flächigen Belag, der oft nur dünn ausgebildet ist.

Feuchteschäden und Schimmel

Generell kann ein Schimmelpilz in Innenräumen nur dann wachsen, wenn über einen längeren Zeitraum ausreichend Feuchtigkeit vorhanden ist. Die meisten Schimmelpilzarten benötigen dafür eine rel. Luftfeuchtigkeit von 80 %, einige wenige können aber bereits ab ca. 67% Luftfeuchte auskeimen und wachsen. 

Die benötigte Feuchtigkeit kann durch baubedingte Mängel und/oder ein falsches Nutzer- und Lüftungsverhalten entstehen. 

Als weitere Ursachen für den Schimmelpilzbefall in Innenräumen können Leckagen an wasserführenden Leitungen, Feuchtigkeit von außen, Regenwasser oder auch aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk benannt werden. 

Wärmebrücken jeder Art sowie die jahreszeitlich unterschiedliche Innenraumkondensation sind als weitere Ursachen zu erwähnen.

Das UBA sagt in seinem Schimmelpilzleitfaden aus 2002: “…. Da aus epidemiologischen Studien eindeutig hervorgeht, dass mit Feuchteschäden und Schimmelpilzwachstum im Innenraum gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorgehen können, sollte Schimmelpilzbildung in Innenräumen als ein hygienisches Problem angesehen und nicht hingenommen werden.”

Sind Sie also professionall mit einem Sanierungsprojekt betraut, oder steht bei Ihnen als Immobilienbesitzer ein solches Thema an, finden Sie bei MKKBaubiologie Unterstützung, mit dem im Kapitel Planung aufgeführten Leistungsangebot.